__ Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s. Den Spruch kennt sicher noch der eine oder die andere. Dagegen ist das deutsche Reinheitsgebot vermutlich allen Bierliebhabern bekannt. Vor gut 500 Jahren wurde es im damaligen Herzogtum Bayern erlassen. Seit etwa 120 Jahren gilt es in ganz Deutschland. Dieses Reinheitsgebot ist die Basis unserer heutigen Braukunst. __
Malz
Der Grundstein für Farbe und Geschmack des Bieres wird bereits in der Mälzerei gelegt: Dort werden geeignete Getreidesorten ausgewählt und gereinigt. Das Getreide wird eingeweicht: Es beginnt zu keimen. Dabei wird die unlösliche Stärke in den Körnern für den Brauprozess zugänglich gemacht. Das entstandene Grünmalz wird gedarrt: Je nach Darrtemperatur entstehen hellere oder dunklere Malze.
Schrotmühle
Die Schrotmühle ist die erste Station im eigentlichen Brauprozess: Hier werden die aus Malzsilos angelieferten Malzkörner zerkleinert und gemahlen – und so für die weitere Verarbeitung im Brauprozess vorbereitet.
Wasser
Bier besteht zu mehr als 90 Prozent aus Brauwasser. Die baden-württembergischen Brauer verwenden im Brauprozess besonders hochwertiges Wasser, das oft die Qualität des üblichen Trinkwassers übertrifft. Viele Brauereien besitzen eigene Quellen oder Brunnen.
Maischpfanne
In der Maischpfanne wird das zerkleinerte Malz mit Brauwasser zu Maische vermischt. Die Maische wird auf verschiedene Temperaturstufen erhitzt. Dabei wandeln die in den Malzkörnern enthaltenen natürlichen Enzyme die wasserunlösliche Stärke des Getreides in löslichen Malzzucker um. An dieser Station gehen alle für das Brauen wichtige Stoffe des Malzes in Lösung über.
Maischkessel
Im Maischebottich wird die gemälzte Gerste mit Wasser gemischt und erhitzt, um die Stärke in Zucker umzuwandeln. Dieser Prozess wird als Maischen bezeichnet und bildet die Grundlage für die Fermentation und die Herstellung von Bier.
Läuterbottich
Im Läuterbottich werden die festen Bestandteile der Maische von der Flüssigkeit getrennt. Der Läuterbottich ist mit einem Siebboden versehen, auf dem sich feste Bestandteile – insbesonder die Hüllen / Spelzen der Malzkörner – absetzen. Die Flüssigkeit wird als Würze gewonnen, der Malztreber bleibt zurück.
Hopfen
Der Hopfen gibt dem Bier sein typisches Aroma, seinen herben Geschmack und auch die feste Schaumkrone. der Hopfen erhöht außerdem die Haltbarkeit des Bieres auf ganz natürliche Weise. Durch die Hofenbeigabe erhält das Bier seine entspannende Wirkung.
Whirlpool
Während des Kochens bilden sich Ausfällungen von Malz-Eiweiß. Diese setzen sich zusammen mit verbliebenen Trübstoffen im Whirlpool durch eine Drehströmung aus der Würze ab.
Würzekühler
Bevor die Hefe zugegeben werden kann, muss die noch immer heiße Würze im Würzekühler heruntergekühlt werden (von ca. 100°C auf etwa 8 – 15°C).
Hefe
Hefe ist für die alkoholische Gärung zuständig.Grundsätzlich werden obergärige und untergärige Hefe unterschieden. Obergärige Hefe sammelt sich bei offener Gärung an der Oberfläche des Jungbieres, untergärige Hefen setzten sich während der Gärung am Boden der Gärgefäße ab.
Gärtank
Im Gärtank wird die Hefe zugegeben, die den in der Würze gelösten Malzzucker durch Gärung in Kohlensäure und Alkohol umwandelt und den Geschmack des Bieres durch Ausbildung von Aromastoffen entscheidend beeinflusst. Anschließend wird die Hefe abgezogen – und das Jungbier ist fertig.
Lagertank
Das Jungbier lagert vor der Abfüllung in Fässer oder Flaschen zunächst noch etwa mehrere Wochen in Lagertanks. Hier gärt es in Ruhe bis zu seiner vollen Reife und Geschmacksabrundung nach.
Bierfilter
Um ein kristallklares, blankes Bier zu erhalten, muss dieses gefiltert werden. Im Bierfilter werden verbliebene Hefezellen und sonstige Trübstoffe zurückgehalten. Naturtrübes Bier wird nicht filtriert